Hallo zusammen,
auch ich möchte euch gerne meine Erfahrung zum Thema Poolbau näher bringen. Vielleicht hilf es dem einen oder anderen.
Eigentlich wollte der Herr des Hauses ja nur eine neue Outdoorküche, aber wohin war die Frage.. Beim alten Pool, wie auf dem Bild zu sehen, hätte nach 12 Jahren nun so langsam die Folie ausgetauscht werden müssen (Faltenbildung durch recht hohe Temperaturen im Pool und man sah das an der Wasserlinie so langsam der Weichmacher fehlt. Die Folie wurde rissig).
Ausserdem wurde dieser Pool damals ohne Bodenplatte gebaut. Über die Jahre ist dieser nun um 2 oder 3 cm abgesackt. Leider führte das dazu, das die Beckenrandsteine um genau diese 2-3 cm in der Luft hingen.
Desweiteren ist in einer der Rundungen, genau genommen genau an der Leiter, die Wand schon ein wenig eingefallen und das wurde von Jahr zu Jahr schlimmer. So das man also damit rechnen konnte, das das ganze Ding irgendwann einfallen wird...
Und so war dann die Entscheidung relativ schnell getroffen. Alter Pool weg, genau an diese Stelle dann die Outdoorküche und der neue Pool dann 90 Grad gedreht vor die Outdoorküche. Wobei Entscheidung schnell getroffen ist nicht ganz richtig.
Klar ein neuer Pool aber wie groß eigentlich? Platz wäre ja genug vorhanden. Lieber Größer als der alte (6,3m x 3,6m) das man schwimmen kann oder kleiner mit Gegenstromanlage... puuuuh. Wir haben und dann darauf geeinigt den Pool etwas kleiner zu machen und mit einer gut Dimensionierten Gegenstromanlage auszustatten.
Nun ging es mit ein paar Tüten Mehl in den Garten um mal ein paar Größen auf den Rasen zu "malen". Die Entscheidung ist dann auf 5m x 3,5m mit Treppe und Bank gefallen.
Also wurden diese Maße mal an die richtige stelle übertragen um mal ein Bild dafür zu haben, wie es denn aussehen könnte (16.07.2018):
Dann kam die Frage des Materials. Stahlwand wollte ich nicht mehr (war von Anfang an klar). Betonsteine, Styropor, GFK oder PP Becken... Letzten Endes habe ich mich dann für Styropor entschieden.
Ich denke die Vorteile liegen dort einfach auf der Hand. Leicht zu händeln, Isolierung ist gleich vorhanden, leichte Bearbeitung für Einbauteile etc etc etc.
Dann kam die nächste wichtige Frage. Folie? Foliensack? Beschichtung? Da ich eine Treppe und eine Bank im Pool haben wollte, viel der Foliensack schon mal hinten runter. So blieb also nur die Frage Beschichtung und wenn ja welche oder Folienverlegung.
Ich hab mich dann auch aus Kostengründen für eine PP-Beschichtung entschieden. Ich hab eigentlich nur positives über diese Methode erfahren und 20 Jahre Garantie ist ja auch erst mal eine Aussage.
Um diese Fragen beantworten zu können, sind dann doch einige Wochen ins Land gegangen.
Der erste Spatenstich wurden dann am 03.10.2018 vorgenommen. Da ich wusste, das meine Abwasserleitung quer über das Grundstück geht und diese mit dem Pool kollidieren würde, musste diese erst einmal ein wenig umgelegt werden.
Aber wo genau ist die eigentlich?? Somit ging es also erst mal auf Abwasserrohr suche:
Dieses wurde dann durch alten Zeichnungen recht schnell gefunden. Allerdings musste die Verlegung noch ein paar Tage warten, da mir noch ein paar Teile fehlten.
Also machte ich erst einmal mit der Demontage des alten Pools weiter, Das war auch recht schnell erledigt. Folie raus, Stahlwand raus, Bodenisolierung raus, fertig.....
Da ich nun ein großes Loch im Garten hatte, konnte ich hier schon mal die alten Polygonalplatten "verstauen". Eigentlich sollten diese wieder verwendet werden. Da diese jedoch in ein Mörtelbett gelegt wurden und das Zeug partout nicht abgehen wollte. Musste ich mich leider von den Dingern trennen. Habe jedoch damit eh keine guten Erfahrungen gemacht. Von daher war der Trennungsschmerz doch eher gering... (26.10.2018)
Zwischendurch hab ich dann noch mal die alten Gehwegplatten hoch genommen, auf Palette gepackt und dann mit dem richtigen Werkzeug vor das Tor stellen lassen:
Der Rasen fand das zwar nicht so toll, aber wo gehobelt wird... Naja so viel kann ich ja schon mal verraten. Das war bestimmt nicht das letzte mal, das dieser ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wird.
Nun war auch alles andere an Material da, um das Abwasserrohr zu verlegen (28.10.2018).
Dann kam der Tag des Baggers. Einen Pool in Eigeninitiative bei unserem Boden auszuheben ist unmöglich, da bei uns nach 20cm Mutterboden nur noch feinster Kies kommt. Ständig brechen die Wände ein (29.10.2018).
Hier ist das alte Abwasserrohr zu sehen:
Nach dem der Bagger dann weg war, ging es an die Feinarbeiten. Da sich hier in den ersten Minuten schon zeigte, das ich Probleme mit einbrechenden Wänden bekommen werde, musste ich also erst mal in den Baumarkt. Latten und 22mm OSB Platten kaufen, in der Hoffnung das ich damit das einbrechen verhindern kann (ab 29.10.2018).
Ab 02.11.2018 war die Baugrube soweit abgestützt und und mit weiteren Schaltbrettern ausgestattet, das die Rollschicht eingebracht werden konnte. Da war das erste mal der Punkt gekommen, das ich mich etwas besser fühlte, was das Theme einstürzende Wände angeht. Denn von nun an, wurde die Schalbretter zur Wandabstützung nicht mehr nur von Latten welche in den Kies gerammt wurden, sonder auch noch von einer 20 cm hohen Rollschicht....
Nun wurde entsprechend Bewehrungsplan die Eisen eingebracht. Hier musste ich auch froh sein, das einer meiner Kumpels eine automatische Rödelmaschine hat. Die ganzen Matten und Stäbe von Hand zusammen zu rödeln, würde mit Sicherheit alleine schon fast einen Tag dauern. Bilder gibt es davon nicht. Ich war wohl zu sehr im Baustress.
Natürlich wurde im vorhinein schon Gedanken gemacht, wie wir das mit dem Beton machen wollen. Wir haben uns dazu entschieden, Beton selber zu machen. Ich möchte das hier aber nicht in die Länge ziehen. Einen eigenen Threat dazu, findet Ihr hier:
http://www.poolpowershop-forum…platte-und-isomassiv.html
Das entsprechende Gerät geholt und los ging es. 8m x 5m x 0,20m macht in Summe 8m³ Beton.
Mit den richtigen Leuten, dem richtigen Gerät und ner Kiste Bier, war die Sache recht schnell erledigt (04.11.2018)
InkedIMG-20181103-WA0002_LI.jpg
InkedIMG-20181103-WA0005_LI.jpg
Soooo eigentlich war für mich der Poolbau für das Jahr 2018 abgeschlossen. Aber weit gefehlt. Schon ein paar Tage nach dem der Beton für die Bodenplatte gegossen war, kamen die Fragen, wann wir denn die Wände stellen??!!
Ok, wenn also so viel Elan bei den Helfer besteht, dann fangen wir also auch noch mit den Wänden an.
Aber Hoppla, ich hatte dafür aber ja noch gar kein Material bestellt. Also schnell eine Aufstellung gemacht, abgeschickt und sehnsüchtig auf der Material gewartet. Dieses wurden dann gegen 17.11. angeliefert.
Dann kam die Stunde der Wahrheit. Wie eben ist denn die Bodenplatten?!?! Und ich war total begeistert. Auf die gesamte Länge hatte ich vielleicht eine Abweichung von 2 oder 3 mm. Donnerwetter!!
Am 21 war es dann so weit. Ich fing an die ersten Wände zu stellen. Noch ein großer Vorteil der Styroporsteine, die Nut und Feder. Nach dem ich die ersten zwei Lagen gestellt hatte, überprüfte ich mit Diagonalmessung die Rechtwinkligkeit.
Und was soll ich sagen, 1 cm Abweichung auf ca. 8, Diagonale. Also einmal kurz auf der einen Seite geschoben und schon war es Perfekt. Unten die ganze Sache mit Bauschaum fixiert und weiter ging es... (21.11.2018)
Zwei Tage später ging es dann an das Betonieren der Wände. (Natürlich wurden vorher die Einbauteile in die Styroporwände eingebracht und mit Bauschaum fixiert). Da hier mit Beton eingießen nichts zu machen war, brauchte ich ein paar mehr Helfer zum Eimer schleppen. Aber auch das war dann auch sehr schnell erledigt. Siehe Bodenplatte 3 Tage später war ich so was von beruhigt was das Thema "einstürzenden Wände" angeht, das könnt Ihr euch nicht vorstellen. Nun konnte nichts mehr passieren.
Die Zeit bis Weihnachten haben ich dann damit verbracht, die Stufen und die Bank fertig zu betonieren.
Zwischendurch musste ich dann noch schnell einen Weihnachtsbaum aufbauen.... Ok zugegeben, ich hatte nicht viel Zeit. Ich wollte ja jede Minuten in dem das Wetter mit spielt am Pool weiter machen.
Ok Frau war damit nicht ganz einverstanden. War Ihr nicht Weihnachtlich genug.
Screenshot_20181222-130541_Chrome.jpg
Ok Mist, dann eben schnell den alten abgebaut und einen etwas weihnachtlicheren Baum aufgebaut...... AUCH wieder nicht richtig......
Ok hab ich verstanden. Poolbau ist für 2018 beendet. Falsch! Der Poolbau ist nur bis nach Weihnachten für 2018 erledigt. Zwischen den Jahren konnte ich ja noch schnell die Verrohrung machen und entsprechend hinterfüllen.
Im übrigen habe ich alles in 63er Rohren ausgelegt. Diese dann in Isolierung gepackt und als Schutz dann ein KG Rohr drüber geschoben. Passt perfekt. Auch wenn das evtl etwas übertrieben ist. Aber naja, eben bekennender Warmbader
Anfang 2019.
Da das Wetter ja noch immer mit spielt und keine Minusgrade in Sicht sind, bereitet ich also schon mal den oberen Ringanker vor. Dieser fällt bei mir etwas Höher aus, ca. 14 cm statt den üblichen 5 cm. Das ist dem geschuldet, das ich einen Pool mit 1,30 Meter haben möchte. Also entweder eine Lage Steine mehr bestellen und abschneiden oder Ringanker höher machen. Ich habe mich für das letztere entschieden.
Die 22er OSB Platten habe ich einmal in der Mitte durch gesägt und übereinander gelegt. Dann 3 Löcher durch beiden Platten gebohrt, Gewindestangen durch und von außen, Scheibe und Mutter drauf.
Das ganze Konstrukt konnte man dann über die Wand stellen. (die Gewindestangen Lagen auf der Oberkante vom Styroporstein auf). Vorteil, ich konnte die Platten nun schön nach Laser ausrichten und durch das anziehen der Muttern haben sich die OSB Platten so stark an die Styroporsteine gezogen, das sich da nichts mehr bewegt hat.
Dann ging es darum die Decke des Technikraumes abzustützen und entsprechend einzuschalen.
Dafür habe ich 10x10er Balgen aus dem Baumarkt geholt und alle 50cm einen Stützbalken eingezogen. Oben dann einen Querbalken drüber und darauf dann 22er OSB Platten. Hat gehalten. Vielleicht etwas zuviel Abstützung, aber wenn der Mist beim Füllen zusammen bricht.... Dann lieber 20€ mehr investieren.
Was das einschalen angeht, habe ich sehr ähnlich wie bei den Seitenwänden gehandelt. Da auch in der Decke zwei lagen Baustahlmatten drin sind, habe ich die Gewindestangen an den Matten gefestigt und konnte somit die äußere Schalung damit dann an die Styroporwände ran ziehen. Außerdem war von außen ja noch erde Angefüllt und die Innenwand habe ich zusätzlich noch mal mit Latten abgestützt. Was soll ich sagen, hat alles gehalten und bestens funktioniert.
So das ist nun der aktuelle Stand. Da es nun doch noch etwas winterlich wurde. darf die Decke und der Ringanker erst mal ein paar Wochen ruhen, bis ich ans ausschalen gehe. Zwischenzeitlich werde ich die Poolsteuerung zusammen bauen und ein entsprechendes Dach aus Latten und Plane zusammen bauen, das es da drin trocken wird/bleibt. Der Beschichter hat sich für Anfang Aprill angemeldet. Bis dahin muss noch die Bodenisolierung und Bodenablauf rein. Und verputzt werden muss der Spaß ja auch noch. Das überlasse ich jedoch dem Fachmann.
Oha, doch etwas länger geworden...
Sollten Fragen sein, dann immer her damit.
Ich werde dann weiter berichten , sobald es etwas neues gibt.
Gruß Christian