Unser Exoten, hier: Musa Basjoo (japanische Faserbanane)

Heute möchte ich eine Bananenpflanze vorstellen, und zwar die Musa Basjoo (japanische Faserbanane).



Diese Banane besticht zunächst einmal durch ihr rasantes Wachstum und die daraus resultieren übergroßen Blättern. In der Nähe eines Pools sind diese Pflanzen immer ein Hingucker.

Wir kultivieren diese Banane auf zweierlei Art, einmal als Topfpflanzer und einmal ausgepflanzt. Beide Arten haben ihre Vor-, aber auch Nachteile.

-die Topfhaltung:

Wie bereits im Blog zur Washingtonia Palme beschrieben, benötigt auch die Musa Basjoo relativ schnell hintereinander einen größeren Topf. Aber auch hier haben wir bei einem Topf mit 55 cm Durchmesser die Reisleine gezogen, da ansonsten ein Transport große Probleme bereiten würde.
Bei der Tophaltung werden die Pflanzen nicht so mächtig wie bei der ausgepflanzten Haltung, dennoch können sie eine stattliche Höhe von ca. 3 Metern erreichen. Nach 2 – 3 Jahren fordert auch diese Pflanze neue Erde, so dass man die Banane mit vereinten Kräften aus dem Topf zieht und die Wurzeln halbiert.
Spätestens jetzt kann man die kräftigsten Kindel von der Mutterpflanze trennen.
Neues Substrat in den Topf und die Pflanze wieder eingetopft. Zunächst wird auch dieser Exot seine Aufmerksamkeit dem Wurzelwachstum schenken, aber spätestens nach 4 Wochen geht das Höhenwachstum weiter.

Apropos Kindel. Um aus einem Kindel eine selbständige Pflanze zu machen sollte man warten, bis die Kindel eine Größe von 50 cm oder mehr aufweisen. Um ein Kindel von der Mutterpflanze zu trennen ist es nicht erforderlich bis zum Umtopfen der Pflanze zu warten. Ich gehe spätestens im Spätsommer los und trenne 4 – 5 Kindel von der Mutterpflanze, um sogenannte Updates für das nächste Jahr zu haben. Sollte es zu Ausfällen kommen, ist somit für Ersatz gesorgt.
Mit Hilfe eines langen und scharfen Messers schneide ich um das Kindel senkrecht in den Boden und drehe es dann vorsichtig heraus. Es ist auf jeden Fall darauf zu achten das Wurzelansätze vorhanden sind, denn nur so können die Kindel anwachsen. Fehlen jegliche Wurzelansätze, was es eben ein Fehlversuch.

- die ausgepflanzte Haltung

Dabei gibt es eigentlich nicht viel zu beachten. Die Musa Basjoo wird im ausgepflanzten Zustand sehr schnell sehr groß. Höhenzuwächse von ca. 2 Metern pro Jahr sind kein Problem.


Für beide Arten der Haltung gilt, auch die Musa Basjoo will ausreichend gegossen werden, insbesondere an warmen Tagen. Die Topfpflanzen erhalten hier täglich 20 Liter, die ausgepflanzten ca. 50 Liter Wasser täglich.; natürlich an warmen Tagen. Diese Wasserzugaben quittieren die Pflanzen mit einem ausgeprägten Wachstum.

Ob im Topf oder ausgepflanzt bekommen die Bananen 14tägig Düngezugaben in Form von Blaukorn oder normalem Gründünger. Diese Düngezugaben werden wie bei jeder zu überwinternden Pflanze ab Anfang September eingestellt, damit sich die Pflanzen auf den kommenden Winter vorbereiten können.


Kommen wir mal zu der verwirrenden Angabe, die japanische Faserbanane sei winterhart.
Ein klares JEIN.

Eine Topfbanane wird in einem wie den letzten beiden Wintern im Freien gnadenlos zu Grunde gehen, einschließlich des Rhizoms. Daher ist die Topfpflanze frostfrei zu überwintern.
Dabei gibt es verschiedene Methoden. Ich bevorzuge die Überwinterung im frostfreien Gewächshaus. Möglich ist es aber auch, die Banane im kühlen Keller mit Topf oder sogar ohne Topf zu überwintern. Eine Überwinterung ohne Topf sollte jedoch bei absoluter Dunkelheit erfolgen.
Eine Überwinterung in der warmen Wohnung schadet der Pflanze mehr, als das es ihr hilft. Auch diese Pflanze braucht ihre Winterruhe bei kühlen Temperaturen von max. 6 -10 Grad.

Die ausgepflanzte Banane ist auch nur bedingt winterhart. Die Blätter sterben ab einer Temperatur von 3 – 4 Grad ab.



Der Scheinstamm stirbt bei einer dauerhaften Temperatur von um die 0 Grad ab. Das Rhizom geht ab einer dauerhaften Temperatur von um die -6 Grad ein.

Wer es also darauf ankommen lassen möchte, schützt seine Freilandbananen überhaupt nicht. Der Scheinstamm wird absterben, aber eventuell treibt die Pflanze im kommenden Jahr aus dem Rhizom neu aus. Der Nachteil ist, die Pflanzen erreichen keine besondere Höhe.
Wer einen stattlichen Bananenhain haben möchte,

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sorgt für einen ausreichenden Winterschutz.
Wir umbauen die Pflanzen mit einem kleinen Kuststoffgewächshaus mit einer Firsthöhe von 2,2 Metern. Zusätzlich werden die Scheinstämme mit Kokosmatten umhüllt.



Im Gewächshaus selbst befindet sich ein Frostwächter, der die Temperaturen auf 2 4 Grad hält. Auf dem Boden legen wir einen herkömmlichen Lichterschlauch, der bei bedarf zugeschaltet wird, damit der Boden nicht einfriert.

Selbstverständlich werden die Pflanzen, ob Topfpflanze oder ausgepflanzt, bis zur entsprechenden Größe eingekürzt. Keine Bange, die Pflanze wächst genau da im kommenden Jahr weiter.
Im Frühjahr sollte man lediglich die Schnittstelle ein wenig beischneiden, damit die Verkrustung entfernt wird.

Sobald die Temperaturen im Frühjahr dauerhaft auf einem Level von über 7 – 8 Grad sind, werden die Pflanzen ausgepackt.
Der erste Anblick ist natürlich nicht schön,



Aber sie regeneriert sich sehr schnell. Es kann auch bei dieser Überwinterung zu punktuellen Ausfällen kommen, es ist aber unwahrscheinlich, dass alle Pflanzen gleichzeitig eingehen.

Andere Möglichkeiten der Überwinterung sind z.B. das Zurückschneiden der Scheinstämme bis in eine Höhe von ca. 50 – 60 cm. Das Ganze wird mit einem Drahtgeflecht umgeben und hier wird trockenes Lauf und Stroh eingefüllt. Anschließend für eine wasserdichte Abdeckung sorgen und hoffen, dass die Pflanzen überleben.
Die Aufwendigste Art der Überwinterung von Freilandbananen ist das Ausgraben, aber das werde ich mir nicht antun.

Wer seine Exemplare relativ groß hält und das Glück eines warmen Sommers hat, dem kann es passieren, dass die Musa Basjoo eine Blüte und anschließend kleine Früchte schenkt. Allerdings ist das sehr selten.

Wer für Kontrast zu seinen Palmen sorgen möchte, dem möchte ich die Musa Basjoo ans Herz legen, insbesondere als unverzichtbares Poolambiente. Eine Topfpflanze dient bei uns z.B. als Sonnenschirm.

Wirklich frei bist Du erst wenn Du den Mut hast, Deine Ängste zu Überwinden.
Viele Grüße Schappes