Ich mache grade die ersten Gehversuche mit der automatischen Chlordosierung, die ich auf FHEM-Basis gebaut habe. Systemtechnisch läuft alles ziemlich gut. Sogar die Redox-Elektrode liefert erstaunlich plausible Werte, die zu DPD1-Messung (unter Berücksichtigung der logarythmischen Abhängigkeit) passen. Bei 750 mV messe ich meist irgendwas bei 0,8 ClF im Wasser.
Was mir im Moment nur Sorgen bereitet, ist der hohe Flüssigchlorverbrauch. Mein Pool hat 44 m³ und ist nicht abgedeckt. An einem sonnigen Tag wie gestern bei ca. 17° C Wassertemperatur ohne Badebetrieb schaffe ich es mit ca. 1 Liter Natriumhypochlorit nicht, den Redoxwert bei 750 mV zu halten. Sobald die Sonne scheint, befindet sich Redox im freien Fall. Z.B. gestern 16 Uhr aufgehört zu dosieren. Die Sonne scheint. Pumpe mit Solarkollektor laufen weiter. Um 17 Uhr Redox schon auf ca. 700 mV gefallen (entspricht ClF <0,3 ppm). Ich tippe stark auf die Sonneneinstrahlung. Über die Nacht geht Redox weniger runter als in einer sonnigen Stunde. Ich habe letzte Woche auch schon mal schockgechlort, um organische Quellen auszuschließen.
Das Wasser hat bei mir Null Cyanursäure, da im April komplett ausgewechselt. Irgendwo habe ich einen Tipp gelesen, das Wasser mit Chlor-Tabs auf einen gewissen Cyanursäure-Wert "anzufüttern". Andere sagen wieder, das bringt nichts. Was sagt die aktuelle Lehre und Praxis dazu? Wie kann man den Chlorverbrauch durch UV reduzieren?
Irgendwo habe ich im Forum auch gelesen, dass die Radikale, die durch die Chlorspaltung entstehen, noch viel besser desinfizieren sollen. Lohnt es sich dann, über einen sonnigen Mittag 750 mV zu halten oder reicht dann ggf. auch weniger für die gleiche Wirkung?